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Siguiriyas Palos

Siguiriyas

Die Siguiriya (oft auch Siguirilla geschrieben) ist ein schwermütiges Stück im 12er Rhytmus, wobei der cante auf der acht einsetzt. Die Melodien bauen auf der dorischen Tonleiter auf und es gibt ähnlich wie bei der Soleá ein reichhaltiges Repertoire an falsetas. Besonders eindrucksvoll bei der Siguirya sind die schnellen Temposteigerungen am Ende jeder copla, die in einer llamada endet. Die anschließende Pause bis zur zwölf macht den umgekehrten abrupten Tempowechsel möglich. Gegen Ende des Stückes, in der escobilla, wird die klagende Grundstimmung der Siguiriya zunehmend heiterer und schneller und endet schließlich wie auch alle ihre anderen Teile in einer llamada.

8 + 9 + 10 + 11 + 12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 +
X . . . X . . . X . . . . . X . . . . . X . . .
Rem . . . Do . . . Sib . . . . . La . . . . . . . . .
Rem . . . Do . . . Sib . . . . . La . . . . . . . . .
Rem . . . Do . . . Sib . . . . . Do . . . . . . . . .
Rem . . . Do . . . Sib . . . . . La . . . . . . . . .
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Bulerias Palos

Bulerias

Bulería/s

Die Bulería ist ein Stil der sogenannten cantes festeros (Festgesänge). Sie wird im 12er compás gezählt, wobei der Vers auf der 12 beginnt. Meistens spielt man die Bulería im Moll-Modus. Sie ist wegen ihrer Geschwindigkeit von bis zu 240 Schlägen pro Minute einer der schwierigsten Flamenco-Stücke. Compás-Sicherheit und eine gewisse Virtuosität des Gitarristen für die Ausführung der falsetas werden vorausgesetzt. Es gibt verschiedene Formen der Bulería; der gebräuchlichste Stil ist die Bulería de Jerez. Für Sologitarre kann das Repertoire an falsetas und Akkordfolgen aber wie auch bei anderen Spielstücken ohne Berücksichtigung der Herkunft beliebig kombiniert werden. Für die Tanzbegleitung gibt es nicht den streng gegliederten Aufbau, wie er für andere palos im 12-Rhythmus, etwa Soleá oder Alegría üblich ist. Zum einen liegt das wohl daran, daß die Bulería bereits von Anfang an mit hoher Taktfrequenz beginnt und kaum noch steigerbar ist. Entsprechend gibt es auch keine Abschlüsse mit anschliessendem langsamen getragenen Neuanfang. Den Aufbau des Tanzes bestimmt also allein der Gesang und die Choreographie der Tänzer zwischen den einzelnen coplas. Dabei geht die Bulería zeitweise für einige compases in einen einfachen 3/4-Takt über.

12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
X . . . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . .
La . . . . . Sib . . . . . Do . . . Sib . . . La . . .
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Alegrias Palos

Alegrias

Alegría/s

Die Alegrías ist ein Stück, das sowohl heitere als auch schwermütige Passagen vereinigt. In Rhythmus (12er) und Geschwindigkeit steht sie zwischen der Soleá und der Bulerías. Der Alegrías sehr ähnliche Gesänge sind: Cantinas, Caracoles, Mirabrás und Romeras. In der Regel wird die Alegrías in Dur gespielt (meistens A-Dur). Die Alegría in Moll wird Alegría de Córdoba genannt, im Gegensatz zur Alegría de Cádiz (in Dur). Wird sie in E-Dur ausgeführt, so nennt man sie Alegrías por Rosa. Viele Sologitarristen nennen ihre Alegrías Cantiñas, wenn sie sie in C-Dur spielen und das silencio weglassen. Die Alegría, wie auch die Soleá, endet immer in Bulerías. Die wichtigsten Teile der Alegría sind also: copla, silencio, castellana, escobilla und bulería. Die Alegrías beginnen oft mit dem forfuyo: der Sänger immitiert den Klang der Gitarre mit der Stimme (Tiri taran tan …). Daran schließt die erste Strophe an. Nach einer Zäsur beginnt das silencio in derselben Tonart in Moll und einer stark herabgesetzten Geschwindigkeit. Am Ende des silencio geht man wieder auf Dur über und steigert die Geschwindigkeit während der gesungenen castellana. Nach einem Abschluß beginnt die escobilla, eine Passage in gleichbleibendem 3/4-Takt, während der der Tänzer Gelegenheit hat, sein Können zu demonstrieren. Nach einer zweiten copla folgt oft bereits in sehr schnellem Rhythmus die bulería als Abschluß der Alegría.

Akkordschemen:

1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 +
La . . . . . . . . . . . . . . . . . Mi7 . . . . .
Mi7 . . . . . . . . . . . . . . . . . La . . . . .
1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 +
Mi . . . . . . . . . . . . . . . . . Si7 . . . . .
Si7 . . . . . . . . . . . . . . . . . Mi . . . . .
1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 +
Do . . . . . . . . . . . . . . . . . Sol7 . . . . .
Sol7 . . . . . . . . . . . . . . . . . Do . . . . .

Akkordschema während des Bulería – Teils:

12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
X . . . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . .
12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
La . . . . . Mi7 . . . . . . . . . . . . . La . . .
12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
Mi . . . . . Si7 . . . . . . . . . . . . . Mi . . .
12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
Do . . . . . Sol7 . . . . . . . . . . . . . Mi . . .
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Palmas

Palmas

Palmas Flamencas

Rhythms of 12 Beats / 12er Rhythmen

Hier findet Ihr ein paar Beispiele, wie man Palmas machen kann. Ihr könnt sie gerne ergänzen !

Alegrías

1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 +
. . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . . X .
X X X . X . . . . . . . X X X . X X X . X . X .
X X X . X . . . . . . X . X . X . X X . . . X .
. X . X . X . X . X X . . X . X . X . X . X X .

Bulerías

12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
X . . . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . .
. . X . X . . . X . X . . . X . . . X . . . X .
X . . X . X X . . . . . . X . X . X . X X . . .
X . . X X . X . . . . . . . X X X . X X X . . .
X X . X . X X X . X . X X X . X X X . X X . . .

Guajiras / Peteneras

12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
X . . . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . .

Siguiriyas

8 + 9 + 10 + 11 + 12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 +
X . . . X . . . X . . . . . X . . . . . X . . .
X . . X X . . X X . . . X . X . . . X . X . . .
X . X X X . X X X . . X . X X . . X . X X . . .
X X . X X X . X X X . X . X X X . X . X X . . .
X X . X . X . X X . . X X . X . . X X . X . . .

Soleá

1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 +
. . . . X . . . . . X . . . X . . . X . . . X .
. . X . X . . . X . X . . X X . . X X . . X X .
. X . X X . . X . X X . . X X . . X X . . X X .
. X X . X . . X X . X . . X . X . X . X . X X .
. X . X X X . X . X X X . X . X . X . X . X X .


Rhythms of 4 Beats / 4er Rythmen

Farruca

. 1 + 2 + 3 + 4 +
1 X . . . X . . .
2 X X . X X X . X
3 . X . X . X X X
4 X X . X X . X .
5 X . X X . X X .

Rumba, Colombianas

. 1 + 2 + 3 + 4 +
1 X . . X . . X .
2 X . . X . X X .
3 X . X X X . X .
4 X X . X X . X .
5 X X . X . X X .

Tango Gitano, Tientos por Zambra

. 1 + 2 + 3 + 4 +
1 . . X . X . X .
2 . X . X . X X .
3 . . X X X . X .
4 . . X X . X X .

Taranto, Garrotín

. 1 + 2 + 3 + 4 +
1 X . . . X . . .
2 . X X X . X X X
3 X X . X X . X .
4 X . X X . X X .

Tientos, Tanguillo, Zapateado

. 4 + 1 + 2 + 3 +
1 . . X . . . X .
2 X X X . X X X .
3 X X X X . X X .
4 X X . X X X . X
5 X X . X . X X .


Rhythms of 6 Beats / 6er Rythmen

Bulerías al Golpe

12 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 +
. . X . X . . . X . X . . . X . X . . . X . X .

Fandango de Huelva (Fandanguillo)

. 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 +
1 . . X . X . . . X . . .
2 . X . X X . . X X . . .
3 . X . X . X . X X . . .
4 . . X X X . X X X . . .

Sevillanas / Malagueña / Verdiales

. 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 +
1 X . . . . . X . . . . .
2a X . X . X . X . X . X .
2b X X . X . X . X . X . X
3 X X . X . X . X X . . .
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Fotos 2

Fotos Flamenco Gitarren-Duo

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Hörprobe - Video

Flamenco Duo Hörprobe

Gitarren Duo Rüdiger Zietz, Antonio Vito

TarantosTarantos „el refugio“ – R. Zietz
sevillanaSevillana „la marea“ – R. Zietz

guajira-caracolaGuajira-Caracola – R. Zietz

caracola-rumbaCaracola-Rumba – R. Zietz

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Presse 1

Facettenreiches Spanien

Detmold – Lippische Landeszeitung

Antonio Vito und Rüdiger Zietz begeistern mit Flamenco

Detmold (isa). Was erwarrtet man eigentlich von einem Konzert? „Ein musikalischer Vortrag, bei dem Musik für Zuhörer aufgeführt wird“, sagt das Internet-Lexikon Wikipedia. Heutzutage zählt bei vielen Konzerten jedoch mehr die Show als die Musik. Das Duo Antonio Vito/Rüdiger Zietz aus Hamburg, das unter dem Namen“Gota de Fuego“ spanische Musik macht, lässt sich davon nicht abschrecken.

Einzig mit ihren Gitarren und spanischen Rhythmen haben sie auch ohne Show in Detmold Errfolg. Die Zuschauer des „Klangkosmos Weltmusik“ sind begeistert.

Rüdiger Zietz gründete im Jahr 1995 die Flamenco-Formation „Gota de Fuego“ und hatte schon zahlreiche Auftritte in ganz Deutschland. Auch ihm fällt der Geschmack der Zuuschauer auf: „Manchmal reicht schon ein buntes Kleid, um das Publikum glücklich zu machen.“ Trotzdem wagt er mit seinem Kollegen das Experiment. Antonio Vito begründet: „Wir möchten die Zuschauer nicht berieseln, sie sollen auch selbst geistig mit dabei sein.“

So präsentieren sich die zwei Musiker nur mit ihrem Instrument und ihrem Können auf der Bühne: Sevillanas, Alegria, Buleria, Solea und über 50 Facettenten des Flamencos spielen die

Zwei mit Bravour. Eigene Kompositionen erweitern das Repertoire.

Es gibt keinen falschen Ton, sondern fein aufeinander abgestimmte Gitarren, die einen „echten Klang“ übermitteln. Zusätzlich bedienen sie sich an dem Kontrast zwischen gefühllvoller und temperamentvoller Musik – so wie Spanien eben ist.

Die Moderation verrät nur das Nötigste: Themen ihrer Musik, Flamenco-Arten und ab und zu ein paar Anekdoten: „In Spanien ist es nicht immer so, dass die Musiker einfach auf die Bühne kommen und ihr einstudiertes Programm abliefern. Statt dessen gibt es Wettbewerbe, bei denen gelost wird, wer miteinander spielt. Das fördert die Spontaneität!“ Die Zuschauuer lachen.

Keine typische Touristen-Musik

Zu Beginn des Konzertes ist die Stimmung jedoch noch ein wenig zurückhaltend, wie ein Zuschauer bestätigt: „Die Musiker brauchten etwas Zeit, später wurde die Musik immer besser.“ Denn vielleicht zeigt die langsame, nachdenkliche Musik vom Anfang des Konzertes nicht unnbedingt das „spanische Feuer“, das viele Urlauber mit schnellen Rhythmen verbinden. Im Gegensatz zur „typischen Touristen Musik“ liefern „Gota de Fuego“ Spanien in all‘ seinen Facetten und scheuen sich nicht vor Balladen oder gesprochenen, übersetzten Gedichten. In ihren Melodien geht es um die Natur: um drei Flüsse, das Meer, das Leben auf See und der Freuude, wieder an Land zu sein. Zwischendurch jedoch wandelt sich das Bild der ruhigen Musiker zum Bild der „feurigen Spanier“. Der Flamenco ist ihr Mittel –

ob als Original-Version oder Flamenco-Tango.

„Gota de Fuego“ tischt mit den Flamenco-Rjchtungen einen heißen Rhythmus auf, der kein Bein mehr auf dem Boden lässt. Füße und Hände wippen mit. Rüdiger Zietz berichtet:

„Einige hatten auch die Augen geschlossen. Vielleicht ist das auch eine Art Entspannung.“ Ein Zuschauer bekräftigt nach dem Konzert seine Aussage: „Ich war kürzlich in Andalusien im Urlaub und konnte mich durch diesen Flamenco wunderbar daran zurückerinnern. Es ist wie Urlaub zu Hause.“

Am Ende zeigt sich, dass auch Musik allein nach wie vor wunderbar ist. Man braucht nicht zwingend eine Show, denn die Detmolder Zuschauer holen „Gota de Fuego“ auch so zweimal zurück auf die Bühne. Sie bekommen ihre Zugaben und einen wahrhaftigen spanischen Konzertabend.

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Presse 1

Eine Reise ins Herz des Flamenco

Andalusische Klänge im Campus: Das Gitarrenduo Gota de Fuego
kommt nicht ohne drei Zugaben von der Bühne.

VON Sonja Bernecker

Kempen. Eine Reise durch die Geschicjte des Flamenco hatte das Gitarristen-Duo Gota de fuego für den Montagabend angekündigt und damit nicht zuviel versprochen.

Im Rahmen der Kempener Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ beeindruckten
Antonio Vito und Rüdiger Zietz in der gut besuchten Paterskirche mit virtuosem
Gitarrenspiel.Dabei stellen sie verschiedene Stilrichtungen der spanischen
Traditions-Musik vor.
Auf den schwungvollen Beginn mit einem Solo des gebührtigen Kaliforniers Vito folgte eine
bunte Auswahl an Flamenco-Stücken, von heiteren Tänzen aus Sevilla bis hin zu
melancholischen Balladen über Granada. Zwischendurch gaben die seit zwölf Jahren
zusammenspielenden Künstler kurze Informationen über die Facetten des Flamenco.
„Flamenco ist anders“, brachte es Rüdiger Zietz auf den Punkt. Was als Tango beginnt, endet
möglicherweise las Rumba, und eine „Alegria“, eigentlich Innenbegriff der Fröhlichkeit, kann
durchaus einen schwermütig klingenden Anfang haben. Die unterschiedlichen kulturellen
Einflüße, etwa indische und maurische, die den Flamenco prägen, tragen zu der Vielfalt der
Stile bei.
Einen Eindruck von den Inhalten des Flamenco bekam das Publikum durch den Vortrag zweier
Gedichte des spanischen Nationaldichters Federico Garcia Lorca. Der flamencobegeisterte
Autor nannte die Gitarre ein „Herz, das von fünf Schwertern durchbohrt wurde“, und mit
ähnlich viel Herzblut wurden die Gedichte von Antonio Vito musikalisch untermahlt.

Auch die Zuhörer konnten dem Flamenco ihr Herz nicht verschließen: Beeindruckt von dem
präzisen, teilweise schwindelerregend schnellen Spiel der beiden Gitarritsen steigerte sich der
frenetische Applaus von Stück zu Stück.

So ließ man das sympatische Duo, das sich sichtlich über die Begeisterung des Publikums
freute, erst nach der dritten Zugabe endgültig von der Bühne.

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Presse 1

Werben um eine schöne Frau

Das Duo Gota de Fuego – Antonio Vito und Rüdiger Zietz – spielte in der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ Flamenco in der Kempener Paterskirche, fernab von allen Klischees .

VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Flamenco – da denken die meisten an feurige Tänzerinnen in Rüschenrock und Kastagnetten. Flamenco kann aber auch ganz anders sein. Zum Beispiel beim Duo Gota de Fuego, das aus den beiden Gitarristen Antonio Vito und Rüdiger Zietz besteht. Beide zeigten in der Kempener Paterskirche ihre Welt des Flamencos. In der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ luden die Gitarristen zu einer „Reise durch die Geschichte des Flamennco“ ein. Dieser ist durch vielfältige Einflüsse geprägt, sagte Rüdiger Zietz. Die Wurzeln stammen aus dem Balkan und aus indischer Musik. Es gibt Einflüsse der spanischen Juden, der Sepharden. Genauso prägte natürlich die lange Zeit der arabischen Besetzung Spaniens den Flamenco. Die Entdeckung Südamerikas Und die daher kommenden Musikstile beeinflussten die Musik wiederum. Über 50 Stilrichtungen gibt es.

Respektvoll gehen die bei den Gitarristen mit dieser ursprünglichen Musik um, aber bereichern sie auch um eigene Kompositionen und drücken so dem Flamenco ihren Stempel auf. So. kombinieren sie Musik und Sprache. Zum Gedicht des großen Dichters Garcia Lorca über die drei Flüsse der Städte Granada und Sevilla haben sie eine eigene Musik komponiert. Da plätschert der Fluss erst ganz sanft von der Quelle her, meint man als Zuhörer fasst das Rauschen des Flüsssleins zu hören. Den Text des Gedichtes begleitet die Gitarre von Antonio Vito zurückhaltend, um in einem furiosen Finale die Vereinigung der drei Flüsse zu einem großen Strom zusammen zu fassen.

Flamenco kann aber auch die Eroberung einer schönen Frau beschreiben; kann Tanzformen wie Tango und Rumba annehmen, kann traurig und sanftmütig oder mitreißend schwungvoll sein. Flamenco ist eine Musikform, die sich stets weiter entwickelt. Und auch dazu hat Garcia Lorca ein liebevolles, der Gitarre, also dem Instruument des Flameco, gewidmetes Gedicht geschrieben. Selbst wenn man der spanischen Sprache nicht mächtig war, übersetzte die Musik doch den Inhalt.

Der Abend lebte vom hervorragenden Zusammenspiel der beiden Musiker. Kaum merkliche Verständigung über Blicke, die beiden gleiche, deutlich wahrnehmbare Beegeisterung für ihre Musik, brillante Technik und Fingerfertigkeit machten das Konzert zu einem Erlebnis. Die Besucher in der Paterskirche errlebten Flamenco, weit ab vom Tourismusklischee.

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Feuriger Flamenco

Weltmusik: Duo „Gota de Fuego“ begeisterte

VON Wolfgang Weizdörfer

Remscheid. „Gota de Fuego“ – Feuertropfen – nennt sich das deutsch-spanische
Duo, das am Donnerstagabend in der Reihe „Klangkosmos“ im Teo Otto Theater
zu Gast war. Hinter dem poetischen Namen verbirgen sich der Deutsche Rüdiger
Zietz und der in der USA geborene Spanier Antonio Vito. Beide haben eine
fundierte Ausbildung an der Gitarre genossen, die sich in brillanter Technik
und höchster Virtuosität und beinahe traumwandlerischen Zusammenspiel
wiederspiegelte.
Das obere Foyer des Theaters war überaus gut besucht, die freundliche
Atmosphäre des Raums bot eine ideale Umgebung für den warmen, weichen Klang der Gitarren, die knappe anderthalb Stunden Spanien ins herbstliche Remscheid brachten. Rüdiger Zietz starte solo mit einer Columbianan, um dann gemeinsam mit seinem Kompagnon Antonio Vito die wundervolle Vielfalt des Flamencos in allen Facetten erstrahlen zu lassen.. Ein schönes Beispiel hierfür war eine Sevillana – ein, aus der spanischen Region rund um die Stadt Sevilla stammende Art des Flamenco – , die an einen typischen spanisch-folkloristischen Tanz angelehnt war. Er wurde seinen Grundzügen noch ein wenig verändert, wodurch ein leichter Touch ins arabische erziehlt wurde. Eines jedoch war allen präsentierten Stücken gemein: das etwas dramatische Moment, der stolze Spanier, stolzierend, majestätisch, alle Blicke auf sich ziehend, doch im gleichen Moment mit seiner Sanftheit, Verletzlichkeit und Ursprünglichkeit, die den Zuhörer tief in der Seele berührt..

Die beiden Musiker harmonierten prächteig: sauberes, traumhaft sicheres Zusammenspiel, schnellste und aberwitzigste Breaks auf perfekt gespielt – ein wahrer Hochgenuss für Augen und Ohren, denn auch das Zusehen machte einfach nur Spaß! Der „Klangkosmos“ hatte einmal mehr erfüllt, was er versprochen hatte – die Musik der Welt nach NRW zu bringen.