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Facettenreiches Spanien

Detmold – Lippische Landeszeitung

Antonio Vito und Rüdiger Zietz begeistern mit Flamenco

Detmold (isa). Was erwarrtet man eigentlich von einem Konzert? „Ein musikalischer Vortrag, bei dem Musik für Zuhörer aufgeführt wird“, sagt das Internet-Lexikon Wikipedia. Heutzutage zählt bei vielen Konzerten jedoch mehr die Show als die Musik. Das Duo Antonio Vito/Rüdiger Zietz aus Hamburg, das unter dem Namen“Gota de Fuego“ spanische Musik macht, lässt sich davon nicht abschrecken.

Einzig mit ihren Gitarren und spanischen Rhythmen haben sie auch ohne Show in Detmold Errfolg. Die Zuschauer des „Klangkosmos Weltmusik“ sind begeistert.

Rüdiger Zietz gründete im Jahr 1995 die Flamenco-Formation „Gota de Fuego“ und hatte schon zahlreiche Auftritte in ganz Deutschland. Auch ihm fällt der Geschmack der Zuuschauer auf: „Manchmal reicht schon ein buntes Kleid, um das Publikum glücklich zu machen.“ Trotzdem wagt er mit seinem Kollegen das Experiment. Antonio Vito begründet: „Wir möchten die Zuschauer nicht berieseln, sie sollen auch selbst geistig mit dabei sein.“

So präsentieren sich die zwei Musiker nur mit ihrem Instrument und ihrem Können auf der Bühne: Sevillanas, Alegria, Buleria, Solea und über 50 Facettenten des Flamencos spielen die

Zwei mit Bravour. Eigene Kompositionen erweitern das Repertoire.

Es gibt keinen falschen Ton, sondern fein aufeinander abgestimmte Gitarren, die einen „echten Klang“ übermitteln. Zusätzlich bedienen sie sich an dem Kontrast zwischen gefühllvoller und temperamentvoller Musik – so wie Spanien eben ist.

Die Moderation verrät nur das Nötigste: Themen ihrer Musik, Flamenco-Arten und ab und zu ein paar Anekdoten: „In Spanien ist es nicht immer so, dass die Musiker einfach auf die Bühne kommen und ihr einstudiertes Programm abliefern. Statt dessen gibt es Wettbewerbe, bei denen gelost wird, wer miteinander spielt. Das fördert die Spontaneität!“ Die Zuschauuer lachen.

Keine typische Touristen-Musik

Zu Beginn des Konzertes ist die Stimmung jedoch noch ein wenig zurückhaltend, wie ein Zuschauer bestätigt: „Die Musiker brauchten etwas Zeit, später wurde die Musik immer besser.“ Denn vielleicht zeigt die langsame, nachdenkliche Musik vom Anfang des Konzertes nicht unnbedingt das „spanische Feuer“, das viele Urlauber mit schnellen Rhythmen verbinden. Im Gegensatz zur „typischen Touristen Musik“ liefern „Gota de Fuego“ Spanien in all‘ seinen Facetten und scheuen sich nicht vor Balladen oder gesprochenen, übersetzten Gedichten. In ihren Melodien geht es um die Natur: um drei Flüsse, das Meer, das Leben auf See und der Freuude, wieder an Land zu sein. Zwischendurch jedoch wandelt sich das Bild der ruhigen Musiker zum Bild der „feurigen Spanier“. Der Flamenco ist ihr Mittel –

ob als Original-Version oder Flamenco-Tango.

„Gota de Fuego“ tischt mit den Flamenco-Rjchtungen einen heißen Rhythmus auf, der kein Bein mehr auf dem Boden lässt. Füße und Hände wippen mit. Rüdiger Zietz berichtet:

„Einige hatten auch die Augen geschlossen. Vielleicht ist das auch eine Art Entspannung.“ Ein Zuschauer bekräftigt nach dem Konzert seine Aussage: „Ich war kürzlich in Andalusien im Urlaub und konnte mich durch diesen Flamenco wunderbar daran zurückerinnern. Es ist wie Urlaub zu Hause.“

Am Ende zeigt sich, dass auch Musik allein nach wie vor wunderbar ist. Man braucht nicht zwingend eine Show, denn die Detmolder Zuschauer holen „Gota de Fuego“ auch so zweimal zurück auf die Bühne. Sie bekommen ihre Zugaben und einen wahrhaftigen spanischen Konzertabend.

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Eine Reise ins Herz des Flamenco

Andalusische Klänge im Campus: Das Gitarrenduo Gota de Fuego
kommt nicht ohne drei Zugaben von der Bühne.

VON Sonja Bernecker

Kempen. Eine Reise durch die Geschicjte des Flamenco hatte das Gitarristen-Duo Gota de fuego für den Montagabend angekündigt und damit nicht zuviel versprochen.

Im Rahmen der Kempener Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ beeindruckten
Antonio Vito und Rüdiger Zietz in der gut besuchten Paterskirche mit virtuosem
Gitarrenspiel.Dabei stellen sie verschiedene Stilrichtungen der spanischen
Traditions-Musik vor.
Auf den schwungvollen Beginn mit einem Solo des gebührtigen Kaliforniers Vito folgte eine
bunte Auswahl an Flamenco-Stücken, von heiteren Tänzen aus Sevilla bis hin zu
melancholischen Balladen über Granada. Zwischendurch gaben die seit zwölf Jahren
zusammenspielenden Künstler kurze Informationen über die Facetten des Flamenco.
„Flamenco ist anders“, brachte es Rüdiger Zietz auf den Punkt. Was als Tango beginnt, endet
möglicherweise las Rumba, und eine „Alegria“, eigentlich Innenbegriff der Fröhlichkeit, kann
durchaus einen schwermütig klingenden Anfang haben. Die unterschiedlichen kulturellen
Einflüße, etwa indische und maurische, die den Flamenco prägen, tragen zu der Vielfalt der
Stile bei.
Einen Eindruck von den Inhalten des Flamenco bekam das Publikum durch den Vortrag zweier
Gedichte des spanischen Nationaldichters Federico Garcia Lorca. Der flamencobegeisterte
Autor nannte die Gitarre ein „Herz, das von fünf Schwertern durchbohrt wurde“, und mit
ähnlich viel Herzblut wurden die Gedichte von Antonio Vito musikalisch untermahlt.

Auch die Zuhörer konnten dem Flamenco ihr Herz nicht verschließen: Beeindruckt von dem
präzisen, teilweise schwindelerregend schnellen Spiel der beiden Gitarritsen steigerte sich der
frenetische Applaus von Stück zu Stück.

So ließ man das sympatische Duo, das sich sichtlich über die Begeisterung des Publikums
freute, erst nach der dritten Zugabe endgültig von der Bühne.

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Werben um eine schöne Frau

Das Duo Gota de Fuego – Antonio Vito und Rüdiger Zietz – spielte in der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ Flamenco in der Kempener Paterskirche, fernab von allen Klischees .

VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Flamenco – da denken die meisten an feurige Tänzerinnen in Rüschenrock und Kastagnetten. Flamenco kann aber auch ganz anders sein. Zum Beispiel beim Duo Gota de Fuego, das aus den beiden Gitarristen Antonio Vito und Rüdiger Zietz besteht. Beide zeigten in der Kempener Paterskirche ihre Welt des Flamencos. In der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ luden die Gitarristen zu einer „Reise durch die Geschichte des Flamennco“ ein. Dieser ist durch vielfältige Einflüsse geprägt, sagte Rüdiger Zietz. Die Wurzeln stammen aus dem Balkan und aus indischer Musik. Es gibt Einflüsse der spanischen Juden, der Sepharden. Genauso prägte natürlich die lange Zeit der arabischen Besetzung Spaniens den Flamenco. Die Entdeckung Südamerikas Und die daher kommenden Musikstile beeinflussten die Musik wiederum. Über 50 Stilrichtungen gibt es.

Respektvoll gehen die bei den Gitarristen mit dieser ursprünglichen Musik um, aber bereichern sie auch um eigene Kompositionen und drücken so dem Flamenco ihren Stempel auf. So. kombinieren sie Musik und Sprache. Zum Gedicht des großen Dichters Garcia Lorca über die drei Flüsse der Städte Granada und Sevilla haben sie eine eigene Musik komponiert. Da plätschert der Fluss erst ganz sanft von der Quelle her, meint man als Zuhörer fasst das Rauschen des Flüsssleins zu hören. Den Text des Gedichtes begleitet die Gitarre von Antonio Vito zurückhaltend, um in einem furiosen Finale die Vereinigung der drei Flüsse zu einem großen Strom zusammen zu fassen.

Flamenco kann aber auch die Eroberung einer schönen Frau beschreiben; kann Tanzformen wie Tango und Rumba annehmen, kann traurig und sanftmütig oder mitreißend schwungvoll sein. Flamenco ist eine Musikform, die sich stets weiter entwickelt. Und auch dazu hat Garcia Lorca ein liebevolles, der Gitarre, also dem Instruument des Flameco, gewidmetes Gedicht geschrieben. Selbst wenn man der spanischen Sprache nicht mächtig war, übersetzte die Musik doch den Inhalt.

Der Abend lebte vom hervorragenden Zusammenspiel der beiden Musiker. Kaum merkliche Verständigung über Blicke, die beiden gleiche, deutlich wahrnehmbare Beegeisterung für ihre Musik, brillante Technik und Fingerfertigkeit machten das Konzert zu einem Erlebnis. Die Besucher in der Paterskirche errlebten Flamenco, weit ab vom Tourismusklischee.

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Feuriger Flamenco

Weltmusik: Duo „Gota de Fuego“ begeisterte

VON Wolfgang Weizdörfer

Remscheid. „Gota de Fuego“ – Feuertropfen – nennt sich das deutsch-spanische
Duo, das am Donnerstagabend in der Reihe „Klangkosmos“ im Teo Otto Theater
zu Gast war. Hinter dem poetischen Namen verbirgen sich der Deutsche Rüdiger
Zietz und der in der USA geborene Spanier Antonio Vito. Beide haben eine
fundierte Ausbildung an der Gitarre genossen, die sich in brillanter Technik
und höchster Virtuosität und beinahe traumwandlerischen Zusammenspiel
wiederspiegelte.
Das obere Foyer des Theaters war überaus gut besucht, die freundliche
Atmosphäre des Raums bot eine ideale Umgebung für den warmen, weichen Klang der Gitarren, die knappe anderthalb Stunden Spanien ins herbstliche Remscheid brachten. Rüdiger Zietz starte solo mit einer Columbianan, um dann gemeinsam mit seinem Kompagnon Antonio Vito die wundervolle Vielfalt des Flamencos in allen Facetten erstrahlen zu lassen.. Ein schönes Beispiel hierfür war eine Sevillana – ein, aus der spanischen Region rund um die Stadt Sevilla stammende Art des Flamenco – , die an einen typischen spanisch-folkloristischen Tanz angelehnt war. Er wurde seinen Grundzügen noch ein wenig verändert, wodurch ein leichter Touch ins arabische erziehlt wurde. Eines jedoch war allen präsentierten Stücken gemein: das etwas dramatische Moment, der stolze Spanier, stolzierend, majestätisch, alle Blicke auf sich ziehend, doch im gleichen Moment mit seiner Sanftheit, Verletzlichkeit und Ursprünglichkeit, die den Zuhörer tief in der Seele berührt..

Die beiden Musiker harmonierten prächteig: sauberes, traumhaft sicheres Zusammenspiel, schnellste und aberwitzigste Breaks auf perfekt gespielt – ein wahrer Hochgenuss für Augen und Ohren, denn auch das Zusehen machte einfach nur Spaß! Der „Klangkosmos“ hatte einmal mehr erfüllt, was er versprochen hatte – die Musik der Welt nach NRW zu bringen.

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Facetten des Flamenco – Meisterhaft gespielt

(BG) „Die Klage erhebt sich, das Weh der Gitarre“. Diese Zeile aus dem Gedicht „Die
Gitarre“ des bedeutenden spanischen Autors Federico Garcia Lorca (1898-1936)
entspricht so gar nicht unserer landläufigen Vorstellung von der Flamenco-Musik.
Flamenco – da rasseln die Gitarrensaiten im zackigen Auf- und Ab der rechten
Hand („Ragueado“), trippeln bunt gekleidete Frauen mit schwarz glänzendem Haar
und feurige Machos im Takt der Musik grazil und leidenschaftlich umeinander herum ,
da klappern die Kastagnetten verwegenen arabisch gefärbten Rhythmus. Das gibt es
durchaus. Aber der Flamenco hat viele Gesichter.

Mehr als 50 verschiedene Variationen erzählen jeweils ihre eigene Geschichte. Das
Duo „Gota de Fuego“ – Antonio Vito und Rüdiger Zietz – zauberte einige dieser
Variationen bei seinem Konzert im Teo Otto Theater aus seinen Gitarren hervor und
unterlegte die Musik mit spannenden Erklärungen zum Flamenco und Gedichten von
Garcia Lorca. Es wurde ein besinnlicher Abend von zwei meisterhaft spielenden
Gitarristen.

Freude, Weh und Leid

Flamenco – in dieser Musik des Südwestens der iberischen Halbinsel geht es um das
immerwährende Spiel der Geschlechter, um die Liebe, um das Herz und um den
Schmerz. Im Laufe der Jahrhunderte voll gestopft mit Symbolen und Geschichten
von (un)erfüllter Sehnsucht und damit verbundener Freude, Weh und Leid, rührt
diese Musik jeden, der sich mitnehmen lässt aud eine träumische Reise nach
Andalusien und zu den dunklen, arabischen Wurzeln dieser traditionellen Musik.

Vielleicht lag es am fehlenden Gesang und Tanz , dass besinnliche, beinahe schwermütige Stimmung überwog. Vermutlich litt niemand im Publikum unter Liebeskummer. Er hätte diesen Abend nicht überlebt. So leise, zart und anmütig tropften die Töne – wenn auch manchmal als wieselflinkes Rinnsal – von Zietz und Vitos Saiten, dass sie den schimmernden Tränen glichen, die im Märchen von der geliebten Aug´auf des schönen, toten Jünglings bleiche Wangen rinnen. Herrlich schwermütig.

Und dann noch die Gedichte! Zietz rezitierte die Ballade von den drei kleinen Flüssen
zwischen Sevilla und Granada. „Oh, Liebe, die ging und nicht kam; Oh Liebe, in
Lüften vergangen…“ Vito zupfte dazu die Gitarre und ließ vor aller Augen und Ohren
die plätschernden Wellen des mächtigen Guadalquevir bei Sevilla entstehen, der von
Granadas ärmlichen Flüssen Dauro und Genil gespeist wird. Die Zuhörer lauschten
ergriffen und sparten nicht mit sich selbst befreiendem Beifall.. Zum Glück gab´s
dann aber noch eine fröhliche Alegria und einen flotten Rumba, der in virtuoser
Improvisationskunst schwelgte.

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Poesie des Gitarrenspiels

Musik – Das Duo Gota de Fuego bereichert den „Klangkosmos Weltmusik“.
Spielarten des Flamenco ohne mitreißenden Tanz und Gesang.

VON Werner Lauterbach

Hamm. Eindrucksvoll spiegelten rund 250 Besucher am frühen Dienstagabend den
Erfolg der Klangkosmos Weltmusik Konzertreihe in der Lutherkirche. Dieses Mal
führte die musikalische Reise die Gäste in den Südwesten der iberischen Halbinsel.
Andalusien, wo Volsmusik unterschiedlicher Herkunft zu einer ausdrucksstarken
Mixtur verschmolz, gilt als die Heimat des Flamenco.
Seine im Dunkeln liegenden Wurzeln werden in der Musik aus Indien stammender
Zigeunervermutet, die sich mit Klängen arabischer Eroberer und spanischer Juden,
den um 1500vertriebenen Sephardim, vermischte.
Wie die Musiker von „Gota de fuego“ – Rüdiger zietz und Antonio Vito – schmunzelnd
erläutern, habe in Andalusien jeder Flamenco-Liebhaber seine eigene Entstehungs
Version parat.

Beide Gitarristen lieferten neben ihrer hochklassigen Instrumentalmusikauch eine
Mengeanzusätzlicher Informationen über die mehr als 50 Spielarten (Palos) des
Flamenco. Die Eigenkompositionen zeigten neben den klassischen Spielarten auch ihre besondere von südamerikanischer Musik beeinflusste Facette.
Rumba- und Tangorhythmen bereicherten die regional unterschiedlich interpretierten
Stilrichtungen. Allerdings überwog die traurig-schwerblütige Klangvariante des
kongenialharmonierendem Duos; das fast sprichwörtliche Flamenco-Feuerwerk
brannte eher auf Sparflamme.

Vielleicht vermissten etliche Zuschauer den Mitreißenden Tanz mit Kastagnetten und
typischem Gesang, denn im Laufe des Abends verringerte sich Ihre Zahl.
Die überwiegende Mehrheit blieb und kam so in den Genuss meditativer
Klänge und wunderschöner musikalischer Bilder.

Garcia-Lorca-Ballade in die Sptache der Musik übersetzt.

Vito übertrug die von Zietz in deutscher Übersetzung rezitierte Ballade von den 3
kleinenFlüssen zwischen Sevilla und Granada in die Sprache der Musik. Vom
Sprudeln der Quellebis hin zur Mündung in den Guadalquivir wurde die vom Wasser
belebte Landschaft erfahrbar. Der zwölf-viertel-Rhythmus wurde in mehreren
Variationen vorgestellt, Tänzevon Mittelmeer und Atlantikküste gespielt und
ein Stück schwerer Arbneit unter Tage mit Versen zum Lob des Sonnenlichtes
verbunden. Die Poesie des Gitarrenspiels „beweinte“den Pfeil ohne Ziel und den
ersten gestorbenen Vogerl.

So erspielte sich Gota de Fuego den sich stetig steigernden Applaus der Zuhörer, die
noch eine Zugabe erklatschten. Allerdings traute isch keine der anwesenden Frauen,
das Angebot zum Tanz zu der präsentierten Sevillana zu nutzen, die aber auch in der
puren Instrumentalversion etliche Gäste zu Trampeln und Klatschen mitriss.

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Gota de Fuego: Feeling, Fleiß und Flamenco

Natürlich fängt sie traurig an. Rüdiger Zietz lächelt verschmitzt, als er das sagt. Die Rede ist von einer Alegria, einer der vielen Varianten des Flamenco. Alegria heißt Freude, das Stück kommt aus Cadiz. Fast alles, was aus Cadiz stammt, klingt fröhlich, fährt der Mann an der Gitarre fort. Doch in der Freude schwingt die Sehnsucht mit, wie in der Trauer die Leidenschaft und im Schmerz die Seligkeit erfüllter Liebe: Flamenco war und ist immer Ausdruck großer, tief empfundener Gefühle – sei es im Gesang, im Tanz oder an der Gitarre. Nur wenige bringen es darin zur Meisterschaft.

Rüdiger Zietz und Antonio Vito bewiesen im Cafe Oreade genau diese Klasse. Mit eigenen Kompositionen und virtuosem Spiel bei Rumba, Tango Flamenco, Buleria, Seguiria und Taranta begeisterten sie rund 70 Gäste. Und sie brachten dem Publikum die für hiesige Hörgewohnheiten schwierigen Rhythmen und das Lebensgefühl des Flamenco nahe. Zietz las aus dem Gedicht Die Gitarre von Frederico Garcia Lorca, um den 12-Viertel-Rhythmus mit fünf Betonungen zu verdeutlichen: Oh Gitarre! Du Herz, dass von fünf Schwertern verwundet. Die kleine Gemeinde von kundigen Spaniern (Zietz) im Raum goutierte das und folgte bei der Zugabe begeistert der Einladung der Musiker zum Tanz einer Sevillana. Manch anderer dürfte sich nach diesem Abend in die wachsende Schar von aficionados (Liebhaber) einreihen, die der Flamenco in aller Welt hat. Dass die Musik der beiden über theoretisches Verständnis hinaus Kundige wie Nichtkundige mitriss, mag am Rezept liegen, das Vito seiner Arbeit zugrunde legt: Feeling und Fleiß.

Gota de Fuego (Feuertropfen) sind typische Vertreter des Flamenco, der mit den Zigeunern bei ihren Zugbewegungen entstand. Zietz als Kopf der Gruppe stammt aus Hamburg und begann als Konzertgitarrist. Vito wurde als Sohn eines Italieners und einer Deutschen in Kalifornien geboren. Andere Ensemble-Mitglieder stammen aus Ecuador und Spanien. Die Besetzung wechselt, mal mit Tanz oder Gesang. Als Gitarren-Duo haben Zietz und Vito auch beim Sonntagskonzert des WDR begeistert. Die gleichnamige CD sei allen empfohlen, die den Abend versäumt haben. Infos: www.flamenco.de. (Christiane Nitsche)

Gronau – Cafe Oreade – Wesfälische Nachrichten

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Flamenco ohne Schnickschnack

Gütersloh (gl). „Klangkosmos Weltmusik“ – die Veranstaltungsreihe des Fachbereiches Kultur der Stadt Gütersloh und des Fördervereins historische Kirchen versteht sich bescheiden als „Appetizer“ am frühen Abend. Die Freunde dieser Konzerte wissen aber längst, sie sind viel mehr: Sie schlagen musikalische Brücken zu wenig oder unbekannten Lebensstilen und Kulturen.

Ein besonderes Verdienst erwarb sich am Mittwochabend in der Apostelkirche das spanisch-deutsche Gitarrenduo „Gota de Fuego“, denn sie befreiten in konsequenter Weise den „Flamenco“ von jeglichen touristischem Schnickschnack. Kaum ein anderer Begriff verbindet sich so eng und spontan mit Spanien wie der Flamenco. Gota de Fuego – das sind die beiden Gitarristen Antonio Vito und Rüdiger Zietz – legten in Reise durch die Geschichte des Flamenco eindrucksvoll offen, wie diese Musik durch Zeiten und Räume Elemente aus allen Kulturen aufgenommen hat, mit der sie in Berührung gekommen war. Ursprünglich aus Zigeunertänzen stammend, zeigt sich eine deutliche Verwandtschaft zur arabischen Musik: Nach mitteleuropäischen Hörgewohnheiten weniger melodienhaft, dafür aber mit viel Chromatik. Außer der klanglichen Vielfalt sind es aber besonders die markanten Rhythmen, die den Flamenco so einzigartig erscheinen lassen. In ihren eigenen Kompositionen entwickeln die beiden Gitarristen diesen Aspekt noch weiter: Rhythmische Verschiebungen gehen in völlig freie Rhythmen auf.

Wie es bei jahrhundertealten musikalischen Ausdrucksformen fast normal erscheint, umfasst auch der Flamenco alle menschlichen Lebensbereiche. Aus dem Programm sei hervorgehoben der Gesang der Bergarbeiter unter Tage mit ihrer Sehnsucht nach der Sonne oder die überaus metaphorenreiche Ballade von den drei kleinen Flüssen von Federico Garcia Lorca, von Zietz mit warmer Stimme rezitiert und mit Gitarre hintermalt.
Es liegt im Wesen der Musik, dass sie sich anderen mitteilen will, von den beiden Gitarristen hatte man den Eindruck, sie hätten für sich allein genauso grandios musiziert wie vor einem großen Publikum – so sehr ruhten sie in sich selbst wie in ihrer Musik – in dieser Form nicht alltäglich.

13.10.2006, Die Glocke

Autor: Bernd Heumüller

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Ohne Kastagnetten geht´s auch

Flamenco von Gota de Fuego beim „Klangkosmos Weltmusik“

Gütersloh. In Ihrem Konzert in der Apostelkirche zeigte das Gitarrenduo Gota de Fuiego am Mittwoch, dass der Flamenco mehr zu bieten hat als wirbelnde Röcke und brüske Rasgueadoschläge auf der Gitarre. Ein ebenso vergnügliches wie Aufmerksamkeit forderndes Erlebnis für die Zuhörer.

Denn Rüdiger Zietz, der das Duo 1995 ins Leben rief, und Antonio Vito haben das Genre mit seinen mindestens 50 verschiedenen Formen intensiv studiert und warten mit umfangreichen Erklärungen zu Herkunft un musikalischer Struktur der Stücke auf. Flamenco ist eine Völkerwanderungsmusik. Auf Ihrem Zug von Indien durch den Orient und Europa sogen die Zigeuner vielfältige musikalische Einflüsse der durchreisten Länder in ihre Kultur auf. In der Musik der spanischen Gitanos, die freilich inzwischen von internationalen Künstlern auf arrivierte Konzertpodien getragen wurde, sind diese Einflüsse noch alle erkennbar. In verschiedenen Ausprägungen und oft sehr begrenzt auf Herkunftsregionen der Musik. Selbst Südamerikanische Einflüsse haben den Eingang in den Flamenco gefunden, wie der in San Franzisko geborene und mittlerweile in Hamburg lebende Vito zu Anfang solistisch mit einer Columbiana zeigte.
Perlende, durch Erweiterungen in der Klangfarbe angereicherte Akkorde und schwungvolle Läufe umschmeicheln das Ohr in einem charakteritischem, aber aufgeräumten, fast simplen Rhythmus. Andere Stile leben von fröhlicher Dur-Tonalität, wie die in der Gegend von Cadiz beheimateten Alegria, phasenweise begleitet von rasanten, geräuschhaften Percussivanschlägen, die an Kastagnetten erinnern. Doch auch die arabische Musik hat ihre Spuren hinterlassen, etwa in den Gesängen der aus der Bergarbeiterregion von Almeria. Melancholisch-mysteriös schwebende Akkorde aus dem verminderten Mollgeschlecht geben den Ton an und die Sololinien borgen insbesondere bei Rüdiger Zietz von der dynamischen Anschlagweise der arabischen Oud. Eine interessante Parallele zu einem letztjährigen Auftritt in der selben Reihe „Klangkosmos Weltmusik“, die vom Kultursekretariat NRW unterstützt wird.

So akademisch wie ihr Umgang mit der geschichte des Flamenco ist die Spielweise der beiden Gitarristen zum Glück nicht. Sie präsentierten sich als entspanntes, dabei aufmerksam aufeinander hörendes Duo, das ihre vielschichtigenj Stücke größtenteils auf überlieferten Mustern beruhenden Eigenkompositionen, flüssig und klangfarbenreich intonierte.

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Hohe Kunst des Flamenco


Gitarrenduo „Gota de Fuego“ begeisterte Publikum

Gütersloh (WB). Mit ihren klassischen spanischen Gitarren unternahmen die als Duo „Gota de Fuego“ auftretenden Antonio Vito und Rüdiger Zietz während ihres mit „Klangkosmos Weltmusik“ überschriebenen Konzertes am Mittwoch in der Apostelkirche eine musikalische Reise durch die Geschichte des Flamenco.

Dieses Konzert stand im Zusammenhang mit 174 unter dem Titel „Klangkosmos Weltmusik NRW“ seit Juli 2006 bis April 2007 mit unterschiedlichsten Ensambles und in 31 Städten von NRW stattfindenden Darbietungen der Weltmusik. So ist in der Gütersloher Veranstaltungsreihe des Fachbereiches Kultur der Stadt Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Förderverein historische Kirchen im Stadtzentrum auch als im groß angelegtem Kooperationsprojekt mit den Kultursekretariaten NRW einzuordnen.

Der in San Francisco (Kalifornien) geborene und seit 2001 in Hamburg lebende Antonio Vito und der aus zahlreichen Musikprojekten bekannte Rüdiger Zietz – seit 1995 konertierten sie auf vielen Bühnen und Festivals in Europa in der Flamencoformation „Gota de Fuego“- verkörpern mit klassischen Stilrichtungen wie Alegria, Buleria, Solea oder Sevillanas durchaus weltoffenheit im Geist des Flamenco.

Auch in Ihren eigenen Kompositionen kamen sowohl kraftvolle Schönheit als auch rhythmische und klangliche Vielfalt zum Ausdruck.

Aus den mehr als 50 verschiedenen Richtungen dieses Genres erklang nach einem ersten solistischem Eröffnungssatz von Vito eine südamerikanische „Kolumbiana“ im Duo. Unmittelbar vielen die hervorragende Grifftechnik, eine sehr exakte Rhythmik und die in fließenden Läufen ausnehmend schönen Klangqualitäten beider Gitarristen auf.

Sevillanas mit aufmunternden arabischen sowie türkisch beinflussten oder festlich positiven Klangstimmungen aus Spanien und indisch inspirierte, durch Zigeiner in den Mittelmeerraum getragene Sätze in Kombination mit von Zietz beeindruckend rezirierten Gedichten des spanischen Lyrikers und Dramatikers Federico Garcia Lorca (1898-1936) vermittelten die vielschichtigen Facetten von überschwänglicher Lebensfreude bis wehmütiger Melancholie.

Sehr virtuos brilierte das Duo in Vitos Eigenkomkpositionen der Rumba „Sonido del Monte“ und der Rondena „Manzanares“. Auf den begeisterten Applaus des Publikums der vollbesetzten Apostelkirche reagierten die Virtuosen mit der Zugabe einer weiteren Sevillanas.
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13.10.2006, Westfalenblatt

Autor: Johannes Zoller